Dorfstrasse 30 – vom Gemeindewirtshaus zum Familiendorf

Aus einem Wirtshaus wird ein Familiendorf

 

 

Gemeindewirtshaus Pachfurth Haus Nr. 2
Der erste besiedelte Platz in Pachfurth war die herrschaftlichen Mühle („Hoffmühle“), mit der Hausnummer 1. Das in den herrschaftlichen Akten als „Leuthgebhaus“ bezeichnete Wirtshaus war in Pachfurth auf Nr. 2 untergebracht, gleich neben der Mühle (2 Gebäude – rot; entlang der Leitha; Haus Nr. 2 – rot, links davon).

 

Quellenangabe (Aus der NÖ Landesbibliothek).  Aus 1826, ein Jahr später wurde die Mühle stillgelegt.

Dieses Wirtshaus war von der Grundherrschaft an die Gemeinde Pachfurth verpachtet, die den Ausschank wiederum an einen Wirt, einen sog. „Leuthgeb“ (mittelalterliche Bezeichnung für Ausschank), weitergab. Der erste Wirt, den wir derzeit im Pachfurther Leuthgebhaus kennen, hieß: Johann Georg Krackhofer (*ca. 1715 )
Chronik und Fotos aus der Nachkriegszeit aus der Sammlung von G. Adam.

Im Laufe der Jahre wurde die Mühle und damit der Wirtshausbetrieb eingestellt. Das Objekt wurde zum Arbeiterwohnhaus des Harrach’schen Gutes Pachfurth. Es bestand aus 2 Gebäudekomplexen – dem Wohntrakt und den gegenüberliegenden Wirtschaftsgebäuden. Letztere wurden in den Nachkriegsjahren abgerissen, da sie zu baufällig für eine Renovierung waren. Bei langanhaltender Trockenheit kann man heute noch im Garten die Umrisse von deren Grundfeste erkennen.

Die hier lebenden Menschen waren arm. Trotzdem haben sie es verstanden, das Leben zu feiern.
Fotos von diversen Festen im Hof des Hauses Nr. 2 ( um 1945 / Nachkriegszeit )

 

Die Zwischenzeit

In den frühen Achtzigerjahren wurde im Betrieb der Familie Harrach einiges umgestellt und im Zuge dessen kamen Teile des Besitzes rund um das Pachfurther Gut zum Verkauf. Die Familie Winkelmayer hat das Grundstück erworben und das Gebäude saniert. Aus 5 Wohnungen wurden 3 und eine Tierarztpraxis wurde dazu gebaut. Die Wohnungen wurden vermietet und es herrschte große Fluktuation unter den Bewohnern. Ich treffe noch oft auf Menschen, die mir erzählen, dass sie dort eine Zeit gelebt haben.

2004 beim Kauf

Nach der Renovierung 1987 bzw beim Kauf 2004

Das Familiendorf – Pachfurth Haus 2 wird zu Dorfstraße 30
2004 habe ich es kauft. Ich wollte einen Ort erwerben, der so beschaffen ist, dass wir ihn als Familie gemeinsam bewohnen können, an dem aber jeder seinen eigenen Bereich hat. Die Idee dabei war auch, ein autarkes, weitgehend autonomes Leben führen zu können. Eine Möglichkeit zu schaffen, aus dem Leistungsgesellschaftssystem auszusteigen und trotzdem ein tolles Leben zu haben. Mit dem Objekt war eine gute Basis für die Idee vorhanden. Nun musste das Gebäude angepaßt werden. Ordentlich oder gar nicht:-) – war die Devise des Projektes. Es wurde komplett saniert…und das schaute über Jahre so aus:

Kernsanierung:-(

In Eigenregie, mit viel Liebe und Hingabe, haben wir  über 15 Jahre das Haus komplett neu gestaltet und nach den modernen Standards saniert. Es bietet jetzt Platz für 3 Paare/Familien und ich bezeichne es gerne als „Auenland“.
Jeder Handgriff, jeder Verzicht hat sich gelohnt und wird täglich belohnt.

 

Erholung und Wohnen in der Natur
Erholung und Wohnen in der Natur

Quelle: Landesbibliothek NÖ; übermittelt von Gertude Adam; Brigitta Trsek

Fotos: Gertrude Adam; Brigitta Trsek

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