Über die Vokal Mädchen

Wenn man seinen Weg geht

Mit 12,13 Jahren kamen zwei Vokal Schwestern aus Bruck nach Wien in den Dienst. Sie waren recht fröhliche Mädchen, unternehmungslustig und so gingen sie zu einer „Tanzerei“. In der „Vor Fernsehzeit“ war damals ganz und gebe. Man ging Tanzen als Unterhaltung. Zu Livemusik.

Besonders im Wien der 20er Jahre.

Auf so einer Tanzveranstaltung traf die eine der beiden Schwestern den Herrn Ing. Linging, einem Londoner Geschäftsmann, der wegen der Instandsetzung/ Instandhaltung der Gasbeleuchtungen in Europa unterwegs war.

 

Wie das Leben
ebenso spielt hat sich der Herr Ingenieur verliebt und „er ließ nicht ab“ von seiner Angebeteten.

Nun – die Liebe und vielleicht auch die Perspektive haben dazu geführt, dass die beiden heirateten. In England bei den Eltern von Ing. Liniging war das ein Skandal. Der Sohn heiratet das Vokal Mädchen trotzdem. Die frisch angetraute Frau Linging nahm ihre Schwester als Dienstmädchen – heute Assistentin – gleich mit.

Um die Welt
Die Geschäfte führten die Firma Linging in Form ihres Chef durch ganz Europa bis Ägypten. Und seine Frau und die Schwägerin reisten mit ihm. So kamen zwei einfache Dienstmädchen in der Weltgeschichte herum.

Leben ist Veränderung
Ing. Linging wurde sehr krank. Nach seinem Tod wurde er eingeäschert und seine Urne nach England gebracht.

Seine Gattin hat alles in England verkauft und ist zurück in ihren Heimatort. Da sie ihre Armut und Herkunft nie vergessen hat, hat sie in Bruck viel aufgekauft – wie Äcker und Gebäude und hat wohltätig viele Bedürfte unterstützt. Auch der Gemeinde wurde geholfen. Sie unterstützte den Bau von Armenhäusern, Schulen und spendete wo man Hilfe brauchte.

Lebensende
Frau Linging selbst wurde wie ihr Mann auch sehr krank. Mit den damals teuersten Methoden hat man alles versucht, sie zu heilen. Ein vielversprechendes Heilmittel zur damaligen Zeit waren Eier, die sieben Tage angebrütet waren. Aber selbst die halfen nicht. Als sie starb wurde sie eingeäschert wie ihr Mann und neben ihm in England beigesetzt.

Das Vermächtnis
Das kleine, arme Dienstmädchen, das zur Dame von Welt wurde mit einem Millionenvermögen, hatte das Bedürfnis etwas zurückzugeben. Das gesamte Vermögen wurde nach ihrem Willen in eine Stiftung eingebracht. Aus den Erlösen wie Vermietung und Verpachtung wird nach Abzug von einem Drittel für Verwaltungskosten jährlich zu Weihnachten der Erlös an Bedürftige aufgeteilt.

 

Quelle: Brigitta Trsek nach einer Erzählung von Alois Taferner sen.
Fotos: pixabay

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