und auch die Tiere beschenkt wurden

   Rund um die Weihnachtszeit

Advent bedeutete in Illmitz früh aufstehen. Man ging jeden Tag in der Adventszeit um sechs Uhr in die Kirche und jede Familie war mindestens von einer Person vertreten. In der Nacht zum 6.Dezember wurden Schuhe ins Fenster gestellt. Der Nikolaus kam nicht persönlich. Im Gegensatz zum Krampus. Der rasselte durch den Ort und schreckte Kinder. Spaß hatten dabei die Bauernburschen, die sich als Krampus verkleideten.

Der Tag war aber eine Ausnahme. Der Advent wurde ruhig gestaltet. Man nutzte die dunkle Zeit um Haus und Hof zu säubern und Reparaturen vorzunehmen. An Heilig Abend wurde nicht gevöllert.Nach dem sparsamen Mahl räucherte das Familienoberhaupt Haus und Hof . Alle Räume und Gebäude wurde mit der Räucherpfanne abgegangen. Betend begleitete die ganze Familie das Ritual.

Auch ein uralter Brauch – das Christkindl backen – wurde bis ins 20. Jahrhundert in Illmitz bewahrt. Am 24. wurde aus Germteig ein „Christkindl“ in Form eines Wickelkindes gebacken. Ein wenig makaber erscheint uns heute das Ritual, den Anschnitt dieses Christkindls in den Hausbrunnen geworfen wurde. Einem Aberglauben zufolge, schütze diese Aktion vor Austrocknen bzw. Versiegen des Brunnens.

Nach der Bescherung ging es zu den Nachbarn und Verwandten – speziell zu den Taufpaten. Dort wurde höflich angefragt, ob man „ansingen“ dürfe. Nach erteilter Erlaubnis sangen die Kinder „Stille Nacht “ und andere Weihnachtslieder und bekamen Nüsse und etwas Geld.

Obligat war die Mitternachtsmette. Nach dem langen Tag gab es Bratwürste und Sauerkraut UND: auch das Vieh wurde nochmals gefüttert.

Man bediente damit einen uralten Aberglauben, dass das Vieh sich in dieser Nacht unterhalten könne. Und kein Bauer wollte eine üble Nachrede.

Quellen: Brigitta Trsek inspiriert von einem Beitrag aus der Illmitzer Ortschronik
Fotos: (C) Pixabay
Ein Beitrag gefördert vom Land Burgenland

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