Die Trägers
Ein Haus – eine Familie:Die Trägers
oder wie man 240 Jahre Familienbetrieb schafft.
1.11.1780 Johan Georg Träger eröffnet in dem aufstrebenden Handels- und Handwerksort Pinkafeld eine Bäckerei. Ob er wohl ahnte, welche Zeitreise dieser Betrieb erleben wird.
Er kam aus Bayern nach Ungarn, weil die Bedingungen für Betriebe dort moderat waren. Er war von Start weg sehr erfolgreich.
Nach ihm folgte sein Sohn Tobias, der nicht nur Bäckermeister, sondern auch Marktrichter (vergleichbar mit dem heutigen Bürgermeisteramt) von Pinkafeld war. In seine Zeit fiel der große Brand in Pinkafeld im Jahre 1812.Über die wirtschaftliche Auswirkungen für die Trägers ist nichts bekannt.
Tobias jun. Leben war gezeichnet zum Einem von zahlreichen tragischen privaten Schicksalsschlägen. Zum anderen von einer Hochblüte der Bäckerei .1848 konnte das Gebäude aufgestockt, ausgebaut werden. Dies war der Geschäftstüchtigkeit seiner zweiten Frau Maria zuzuschreiben. Immer schon fortschrittlich, war die Bäckerei 1903 einer der ersten Betriebe, die elektrifiziert wurden.
Nachdem Tobias Träger jun. und seine Frau Maria den Betrieb sehr erfolgreich geführt hatten, konnte es sich Ihr Sohn Oskar Theodor als Nachfolger vorerst leisten, seinen Leidenschaften zu frönen. Er verpachtete den Betrieb und – dank des großen Vermögens aus dem Erbe – widmete er sich seinen Erfindungen. Nun – wie oft im Leben kommt nach einem Hoch auch mal ein tiefer Fall. Auch die Bäckerei wurde von der Wirtschaftskrise der späten 20er Jahre getroffen.
Oskar Theodor musste den Betrieb ab den 1930er Jahren wieder selbst übernehmen um sich und seine Familie über die Runden zu bringen.
Hans – sein Sohn übernahm das Erbe mit samt einer großen Last. Auf ihm ruhte die Hoffnung auf Verbesserung der wirtschaftlichen Lage und somit dem Erhalt des Betriebs. Er war gelernter Zuckerbäcker und sollte das Angebot um die süßen Köstlichkeiten erweitern. Noch heute erhaltene Rezepte und Tortengestaltungen sind historisches Backwissen.
Aus den großen Plänen wurde nichts. Hans wurde sehr jung im ersten Weltkrieg eingezogen und fiel mit nur 23 Jahren
Durch den frühen Tod von Hans musste Arwed Paul Träger – das jüngste Kind von Oskar – die Nachfolge antreten. Seine Liebe gehörte Sprachen, Geschichte und der Buchhaltung. Wie Hans, so sah auch er die Zukunft im Konditorenbereich. Er gründete im Jahre 1932 mit Paul Supper zusätzlich zur Bäckerei eine Konditorei. Der gelernter Zuckerbäcker Supper brachte zahlreiche Rezepte aus Ungarn mit – wie zB. die berühmte Dobosstorte.
Margaretha –Arweds Frau glaubte wie die beiden Geschäftspartner an das Konzept mit den köstlichen Süßwaren und unterstütze ihrem Mann wo immer es nötig war.
Und wieder wurde ein Aufschwung durch einen Krieg unterbrochen. Sowohl Träger als auch Supper wurden eingezogen. Aus dem Krieg kam nur Arwed zurück, Paul Supper fiel.
Ab 1948 ging es dann doch mit dem Betrieb stetig bergauf. Zahlreiche Unternehmen siedelten sich in Pinkafeld an, das Geschäft blühte. Die Trägers konnten Umbauen und Innovationen wurden getätigt.
Reinhard Oskar Georg, der seine Lehrjahre im Ausland verbrachte, hat das Süße die Hauptrolle übernehmen lassen. Durch das Nachlassen des Industriezweiges in Pinkafeld und die Umstellung auf eine Schulstadt, war dies die richtige Entscheidung.
Und wie geht es weiter?
Eine so lange Tradition gibt man nicht so einfach auf.
Seit 2022 geht die Erfolgsgeschichte mit Veronika Träger und ihrem Lebensgefährten Wolfgang und Wolfgang Träger und seiner Freundin Sarah Wagner weiter.
Das Rezept für das Gelingen einer so langen Tradition?
Disziplin
Wille
Leidenschaft
Durchhaltevermögen
Vertrauen
Mut
Innovation
Zusammenhalt und eine große Portion Liebe
Mehr Informationen und köstliche Rezepte finden Sie in dem Buch
„Trägers Backgeschichte“ Anekdoten und Rezepte aus 240 Jahren Familienbetrieb in Pinkafeld
Von Veronika Träger und Mag. Rudolf Köberl.