Schulgasse 1

Heute Gemeindeamt, vorher Milchkammer: 

Die Milchgenossenschaft wurde in den 1920ern gegründet. Von den Leithaprodersdorfer Milchbauern wurde das Milchhaus zur Lagerung und Kühlung der Milch errichtet. Die Milch wurde Brunnenwasser gekühlt. Vor den 20er Jahren wurde die Milch privat bei der Fam. Niklas und Wallner (Hauptplatz) gelagert und gekühlt. Hinter der Milchkammer befand sich der Stierstall, wo 2-3 Gmuastiere gehalten wurden. Der „Halter“ war für den Stier verantwortlich. Halter und Stier wurden von der Gemeinde finanziert. Der Stier sollte die Kühe decken, wobei die Kuh zum Stier gebracht werden musste. Die künstliche Besamung kam erst Mitte der 1960er.  

Bei der Milchkammer wurde von der Molkerei Butter und Käse zurückgeschickt, die die Zulieferer je nach Liefermenge zurückgenommen werden mussten.  

Abends beim Anliefern war die Milchkammer ein beliebter Jugendtreff. Die Milchkannen mussten händisch in eine Mengenmessung, später in einen Wiegebehälter geleert werden. Die Milchmengen wurden von den Übernehmern in Karteikarten eingetragen. Als Übernehmer waren der 17er Heiss, Andreas Blümel, Theresia Pluschkovits, Paula Morth, Georg Eder und seine Tochter Edith Eder tätig. Man hielt sich dort auch oft länger auf. Da die Milchkannen aber rasch gereinigt werden mussten, bekam man Ärger von den Eltern, wenn man zu spät nach Hause kam. 

Gleich nach dem Kalben, mussten die Kühe 3 mal täglich gemolken werden. Die Milch wurde daher auch 3x angeliefert.  

Mitte der 1990er Jahre wurde die Milchgenossenschaft aufgelöst. Die Milchkammer verkauft, abgerissen und durch das jetzige Gemeindeamt ersetzt. Die Milch musste von da an in den Betrieben in Kühltanks gelagert werden. Alle 2 Tage schickte die Molkerei Baden einen Kühllaster, der die Milch vom Platzl in der Unteren Hauptstraße (Fam. Johann Jagenbrein, Fam. Josef Bauer und Fam. Franz Eder) und vom Platz vor dem Pfarrhof (Fam. Stefan Fromwald, Fam. Andreas Dragschitz, Fam. Michael Heinschink, Fam. Johannes Jagenbrein) abholte. Nachdem immer mehr Familien den Milchbetrieb einstellten, musste der Tank in den 2000er Jahren nur noch von vor die Einfahrt gestellt werden und wurde von dort abgeholt. Die Fam. Bauer (bis 2013) und Fam. Fromwald (bis 2017) waren die letzten Milchbetriebe in Leithaprodersdorf.  

 

Erholung und Wohnen in der Natur

Quelle: übermittelt von der Gemeinde Leithaprodersdorf
Fotos: pixabay,Gemeinde Leithaprodersdorf; Brigitta Trsek
Ein Beitrag gefördert vom Land Burgenland

Erholung und Wohnen in der Natur
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