Sagenhaftes aus Winden
und die Gans
Der Hackelsberg- eine im Nationalpark Neusiedller See gelegene Erhebung – ist ein sagenumwobener Ort. Es wird erzählt, dass sich dort Zwerge und Hexen herumtreiben. Einige dieser erhaltenen Spukgeschichten sind im Stiftsarchiv Heiligenkreuz.
Wir wollen hier eine der Sagen – die Sage vom Hexenbründl erzählen. Wieder eine Geschichte zum Zeichnen für die Kleinen.
„Spät in der Nacht machte sich ein Windener Musikant von Jois aus auf den Heimweg. Beim Hexenbründl – am Fuß des Hackelsbergs – sah er Lichter und hörte fröhliches Lachen und Singen. Als er sich anschlich, sah er junge, hübsche Mädchen im Licht des Vollmondes tanzen und im Wasser der Quelle baden.
Ihre Kleider hatten sie auf der Seite abgelegt und der junge Mann wollte eines davon als Andenken an sich nehmen. Plötzlich schlug die Turmuhr eins und es brach ein gewaltiger Donner aus. Vor Schreck verlor der Bursche die Besinnung. Als er kurz darauf wieder zu sich kam, hatten sich die Mädchen in Wildgänse verwandelt, die in den Vollmond flogen.
Eine Gans hatte sich offensichtlich verletzt und lief schreiend umher. Sie versuchte verzweifelt dem Musikanten das Gewand zu entreißen. Der Bursche aber scheuchte die Gans immer wieder fort. Sie aber folgte ihm dem gesamten Heimweg lang. Kurz vor Winden war der junge Mann erschöpft und wollte kurz im Straßengraben rasten. Da entriss ihm die Gans blitzschnell das Gewand, flog in die Lüfte und verschwand im Schilf des Neusiedlersees.“