„zaumgehn“

Wie das Leben so ohne TikTok, Insta und Fb war

Vorab – man war beisammen! Physisch, an einem Ort!

Gleichaltrige oder ziemlich Gleichaltrige mi gleichen Interessen trafen sich vom Spätherbst bis ins Frühjahr. Die restliche Jahreszeit war mit Arbeit ausgefüllt und man traf sich dann nur am Sonntag im Gasthaus. Die Ärmeren durften sich in der guten Stube von 8.00 bis 11.00 treffen. Wer sich in der Stube des Hausherren traf, musste dafür Lichtgeld bezahlen in der Höhe von 20 Groschen pro Bursch. Man lernte tanzen in der ruhigen Zeit, spielte Karten, übte Lieder und verbrachte die Zeit gemeinsam.

Nach der getanen Arbeit des Sommers feierte man beim ersten Treffen „Einstand“. Es wurde gefeiert , getrunken und Erfahrungen ausgetauscht. Über die Arbeit , was man erlebte und : Klatsch und Trasch. Wenn um Mitternacht das Beisammensein dem Ende zuging, war es Zeit zum Schlafen gehen. Fast alle Burschen waren Knechte und schliefen im Stall. Das Luxusproblem: „welches Duschbad nehme ich heute?“ gab es nicht. Die Stiefel wurden ausgezogen, die Kleider anbehalten und statt Daumen gab es ein „Kotzn“. Eine recht rauhe Decke.

Wenn das Frühjahr kam, wurde noch einmal richtig gefeiert. Man legte sein letztes Geld zusammen und feierte mit Essen und Trinken den „Ausstand“. Das „zaumgehn“ wurde verabschiedet bis zum nächsten Herbst.

 

 

 

 

 

Quelle : Brigitta Trsek inspiriert von einem Beitrag aus der Andauer Ortschronik
Fotos : (C) Brigitta Trsek Repro aus der Andauer Chronik;Pixabay
Ein Beitrag gefördert vom Land Burgenland

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