und der Standesunterschied

das Länglehaus

hat eine spannende Geschichte. Und die spielt lange bevor Frau Dr. Längle das Haus kaufte und ihm so den Namen gab.

Eine Frage der Ehre – ein seltener Fall von einer glücklichen, ehrenwerten  Verbindung ist die Geschichte von Julius Graf Erdödy du der Marai und seiner Maria.
Beziehungen zwischen Adeligen und dem „gemeinen“ Volk gab es im Laufe der Jahrhunderte viele. Unzählige Kinder wurden aus diesen Verbindungen gezeugt. Die wenigsten wurden anerkannt und die wenigsten dieser oft hoffnungsvollen Liebesgeschichten, gingen gut aus.

Vielleicht liegt es an der Widmung des Hauses in der Alleegasse, dass hier alles anders lief. Neben Schloss Rotenburg gelegen, einem Schloss für die Belustigung und Jagd, ließ Georg Graf Erdödy das Nebengebäude für die Unterhaltung, für Feste, Jagdgesellschaften und Feiern errichten.

Nun – Georg Erdödy konnte nicht ahnen, was das Leben für einen Plan mit dem Haus hatte.
Sein Enkel Julius Graf Erdödy verliebte sich in eine Bürgerliche aus dem Ort. Maria war beliebt, gebildet und für Julius die Frau seiner Träume.
An eine offizielle Beziehung und eine Legitimation war aber nicht zu denken. Selbst im Fall einer echte tiefe Liebe nicht.

Julius war ein Mann von Ehre. Er lebte mit Maria. Das Paar bekam 3 Kinder und sie führten eine harmonische Beziehung.
Über das weitläufige Gelände aus Wiesen und Park zwischen dem Schloss und dem Haus in der Alleegasse konnte man jederzeit aus und ein gehen. Ein wenig Schein wahren. Der Graf versorgte seine Familie fürstlich. Maria bekam das Nebengebäude – eben dieses Haus der Freude – sowie weitreichende Besitztümer, Wiesen und Wälder geschenkt. Dadurch war sie und die gemeinsamen Nachkommen über Generationen versorgt.

Nachdem sich die wirtschaftliche Lage der Erdödys massiv verschlechtere, wurde – wie es in Adelskreisen üblich – eine Zwangsheirat angeordnet. Und so musste Julius seine Nichte heiraten…….. Geld ,Geld, Geld.
Er lebte mit der offiziellen Familie in Rotenturm und bekam mit der legitimierten Partnerin 2 Kinder, die beide früh verstarben.  Seine Frau war zeitlebens unglücklich.
Während Maria – anerkannt und beliebt im Ort- geliebt von ihrem Ludwig, zwar ein Halbschatten – Dasein führte, aber ein glückliches Leben lebte.

Das Haus fiel in der Erbfolge ihren Kinder zu, die aber weniger Talent zum Glücklichsein und Geschäftssinn hatten. Zug um Zug wurden Wiesen, Wälder Ländereien verkauften und – man kann sagen auch verprassten. Letztendlich kam auch das Haus zum Verkauf.

Dr. Elisabeth Längle erwarb es 2011 und hat den alten Arkadenhof mit Geschichte liebevoll renoviert.

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