und wo es herkommt

Federn schleißen

Heute gibt es allerlei Allergien und allerlei Kunststoff, der sich auch in Pölstern wiederfindet. Manche sagen: besser als Federn, besonders für Allergiker. Manche schwören auf Federn. Nun – früher gab es diese Wahlmöglichkeiten nicht. Da war jemand, der sich Federpölster statt Pölster mit Stroh oder Heu gefüllt, schon „was Besseres“.

Und wie kamen die Federn in die Pölster?

Gänse waren Standardhaustiere am Land. Und wenn eine das Zeitliche segnen musste, so schenkt sie – nach dem Verzehr des Bratens – mit ihrem Federkleid noch lange gute Dienste.

Im Winter fanden sich Frauen aus dem Ort zusammen und machten die Federn verwertbar. Vom Kiel mussten die weichen Federn händisch abgezogen werden. Eine recht mühsame Arbeit, die in großen Bauernhäusern schon auch einmal 2, 3 Wochen dauern konnte. Da man sich gegenseitig half, war man gut beschäftig an den kalten Tagen. UND – es wurde getratscht, gesungen und gelacht. So war die Zeit kurzweilig gestaltet.

Was man in jedem Fall vermeiden sollte, war jegliche Art von Luftzug. Einmal aufgewirbelt war das federleichte Material schwer einzusammeln. Als hieß es: Türen zu und sehr vorsichtig öffnen. Empfohlen hat sich auch, die Kleidung vor Verlassen der Schleißkammer gut zu reinigen. Begehrt waren die Feder bei jungen Mädchen. Diese erhielten zur Aussteuer mit in die Ehe zwei Kissen und zwei Tuchenten. Also wer heiraten wollte, mussten sein Zeug beisammenhaben.

Einem alten Aberglauben zu Folge hat man beim Finden einer Feder aus dem Kopfpolster gesagt: “ Es war ein Engel hier.“

Quellen: Brigitta Trsek inspierte vom Buch „zwischen den Lacken“/Hans Kroiss (BU&BU Verlag)
Fotos: (C) B. Trsek
Ein Beitrag gefördert vom Land Burgenland

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