in Sauerbrunn

Mitglied in einer Jugendbande

was so „schlimm“ klingt, beschränkte sich zu damaligen Zeiten auf ganz harmlose Streiche. Keiner kam zu Schaden.

Im Sommer 1937 war die Welt in Bad Sauerbrunn noch unbeschwert. Und so gab es Streich um Streich. Eines nachts haben die Buben die Schilder der Geschäfte vertauscht und so standen die Kunden der vermeintlichen Apotheke vor saftigem Schnitzelfleisch und in der Fleischerei konnten statt Bratwürsten Aspirin mitnehmen.

1937 war Albert Sternfeld 12 Jahre alt. Er lebte mit seiner Familie in der höchstgelegenen Villa Bad Sauerbrunns, die der Vater 1922 gekauft hatte. Das Besondere war das Windrad hinter dem Haus. Von der Villa aus hatte man einen wunderbaren Blick hin zum Neusiedler See. Im Garten standen 80 Obstbäume, Beerensträucher und eigenes Gemüse.

Das Leben änderte sich für Albert wie für hunderttausende Menschen schlagartig. Jugendliche Juden konnten damals noch relativ ein nach ausreisen und so wurde 1938 von seinen Eltern getrennt und wurde ins Ausland gebracht. Seinen Eltern gelang 1940 die Flucht nach Palästina und ihr Sohn stieß zu ihnen.

Bis 1966 lebte Albert Sternfeld in Israel, kehrte jedoch nach Wien zurück. Bis 1968 musste er auf die österreichische Staatsbürgerschaft warten. Diesen Prozess, den langen Kampf mit der Bürokratie hat er in einem Kapitel seines Buches “ Betrifft: Österreich“ geschildert.

Quelle : inspiriert von einem Beitrag aus der Ortschronik von Bad Sauerbrunn
Fotos : (C) Brigitta Trsek – Repro 
Ein Beitrag gefördert vom Land Burgenland

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