und wie es damals war

Auf der Suche nach guten Hausgeschichten trifft man jedesmal auf Raritäten.

 

Eine dieser Raritäten gibt es in Podersdorf.
Frau Erika Fuhrmann hat ein wunderbares Buch geschrieben: „Podersdorf wia`s fricha woar“.
Das Besondere daran ist – es ist in reiner Mundart verfasst. Ein schönes Dokument, das die alte Sprache lebt und bewahrt.
Darin beschreibt sie unter anderem das Leben am See – einstmals oder „friacha“:

Als sie Kind war, gab es keinen Fremdenverkehr. Podersdorf war ein kleiner, verschlafener Ort. Gebadet haben im See vorzugsweise die Enten und Gänse, die die Bauern an den See trieben. “ Domols hot`s kuan g`schert, waun die Gäns af die Wiesn g`schissen haum. Sie woarn ja eh nia die uanzigen Gäst.“

In den 50er und 60er Jahren entdeckten die Leute das „Meer der Wiener und es kamen immer mehr Besucher.  Für die kleine Verpflegung gab es eine  „Zugal- Hittn“. Da konnte man „Zugal,Dschuklad, Eisschlecker und wos zan Tringa kaffa“.

Irgendwann ist die Hütte mit samt den Süssigkeiten, Zuckerln und der Schokolade abgebrannt. Die Inhaberin – die „Kirchmayer – Mami“, wie sie genannt wurde, hat an die Kinder die angesengte Schokolade und Zuckerln verteilt.

„Mir Kinder haum des oills gèssn. Mir san nit hoakli g`west. Mit Noscharei san ma jo nit vagweint g´west.“
Die Hütte wurde nicht mehr ausgebaut.

Das war das Leben in Podersdorf vor der Tourismus Zeit.

 

Fragen Sie am Gemeindeamt nach dem Buch. Es ist sehr unterhaltsam!

 

 

 

 

 

 

Quelle : Inspiriert vom Buch „Podersdorf wia`s friacha war.“ von Erika Fuhrmann

Fotos : Pixabay, Brigitta Trsek Repro aus der Podersdorfer Chronik

 

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