Kindergarten – über die Kinder

Unser höchstes Gut

 

Wie schon im Beitrag „Rein sein“ erwähnt, gibt es in der Gemeinde Trumau verschiedene Broschüren.
„Pfarre , Kirche und Friedhof von Trumau“, „Trumauer Institutionen“, „Winzer, Bauer, Hirte“,“ Gewässer, Stege und Brücken“ und „Die Hämmer von Trumau“.
Hier ein paar Geschichten angelehnt an Geschichten aus diesen Broschüren – Splitter über das Leben der Trumauer Kinder

Schulleben

Zum Ende des 19. Jahrhunderts waren bis zu 60! Kinder in einer Klasse. Erst im Jahre 1908 konnte man die Schulräume ausbauen.
Im Schuljahr 1917/18 gab es einen so massiven Brennstoffmangel, dass die Kinder mehrmals „Kohleferien“ erlebten. Anders als heute wurden diese versäumten Zeiten im Sommer nachgeholt :-/.
Nach Ende des zweiten Weltkrieges gab es Mangel an allem. Vom Unterrichtsmaterial wie Papier, Schreibzeug und Bücher war auch wieder einmal zu wenig Brennstoff vorhanden. Man hat alles versucht und im Schichtbetrieb die 161 Trumauer Schüler im einzigen beheizten Schulraum zu unterrichten. Es hat nichts geholfen – wieder gab es „Kohleferien“, wieder nachlernen im Sommer.
Dagegen sind die Beschwerden von heute wahre Luxusprobleme….
Neben den erschwerten Unterrichtsbedingungen gab es ein noch weit größeres Problem:

Essen

Ja! Schlicht und einfach Essen zu bekommen war ein Problem. Einkaufen konnte man Nahrungsmittel nur mit den amtlichen Lebensmittelkarten. Um die Kinder satt zu bekommen, war das nicht genug. Gemeinde, Naturalien der Bauern und Lebensmittel aus der Schweiz und Schweden haben zusammen geholfen und konnte die Situation entspannt werden.

Eine Geschichte, an die man beim Öffnen des Kühlschrankes denken könnte.

Die Kleinsten

Die Industrialisierung hatte bei all ihren Lichtseiten auch viel Schattenseiten. Viel vom natürlichen Leben wurde aufgegeben. Ein neuer Rhythmus bestimmte das Leben. Frauen wurden berufstätig und es brauchte Aufsicht(en) für die Kinder.

Um 1830 begann man mit den „Kinderaufbewahrungsstätten“ – ein schreckliches Wort eigentlich. Und es beschreibt auch offenbar, was dort war. Kinder wurden aufbewahrt. Ab dem 2. Lebensjahr bis zur Schule.

Es entstanden aber auch ersten privaten Kindergärten unter Aufsicht der Kirche. Finanziell besser gestellte Menschen konnte dort gegen Entgelt für die Kinder auch Förderung und Wissen finden.

In Trumau hat die Kirche in Form des Stiftes Heiligenkreuz im Jahr 1919 Teile eines Haues als Kindergarten zur Verfügung gestellt. Der Weg von diesem düsteren Gebäude zum heutigen, modernen Kindergarten war lang und hat sich über Jahrzehnte erstreckt. Natürlich ist moderner Komfort unverzichtbar – wirklich wichtig ist aber immer der Umgang mit den Kindern. Einst und heute.

 

 

 

Erholung und Wohnen in der Natur
Erholung und Wohnen in der Natur

Quelle: Brigitta Trsek inspiriert von einer Broschüre der Gemeinde Trumau

Fotos:pixabay; Brigitta Trsek

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