Arbeit in diversen Häusern

Perlenbläserei

„Hand in Hand mit dem Laubenfang ging die Perlenbläserei. Die Schuppen wurden in Wiener Fabriken, wie Birkmayer, mit Spiritus gewaschen und dabei löste sich der Perlenglanz. Diesen schickten die Fabriken gemeinsam mit Glaskugeln an die Oggauer Perlenbläser. Mit dünnen Glasröhren wurde der Perlenglanz in die mit einer kleinen Öffnung versehenen Glaskugeln geblasen. Das Perlenblasen stellte hohe Anforderungen an die Lungen des Bläsers. Auch ein fein entwickeltes Gefühl gehörte dazu, um eine gleichmäßige Verteilung des Schuppenglanzes zu erzielen.

Die künstlichen Glasperlen waren hoch in Mode. Sie glänzten wie echte und kosteten nicht viel Geld. Eine Glasperlenkette für zwei Gulden war schon ein Prachtstück“.

Die sehr alte Gepflogenheit, an Stelle des Familiennamens die Berufsbezeichnung zu setzen, war auch bei der Laubenfischerei anzutreffen. In Oggau war z. B. der „Lauma Haumts“ (Laubener Hans) unter diesem Namen bekannter als unter seinem Familiennamen Reinprecht. Aber auch für die Beifügung des Berufes Perlenbläser zum Familiennamen gibt es Beispiele:  alte Ortsbewohner erinnern sich noch an „Gruba-Perla“ (Elias Gruber) oder „Hoada-Perla“(Mathias Haider).

Nach dem Bau des Einserkanales um 1910 und der damit verbundenen Absenkung des Sees verminderten sich die Laubenbestände in kurzer Zeit, sodass sich der Fang nicht mehr lohnte.

 

 

Quelle : ein Beitrag vom Prof. Rudolf  Rainprecht
Fotos : Pixabay
Ein Beitrag gefördert vom Land Burgenland

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