in den Edelstaler Schulen

1777

war ein besonderes Jahr für das Schulwesen in Ungarn, denn unter Maria Theresia wurde ein „Organisationsplan des Unterrichtes“ für Ungarn eingeführt. 

In den einzelnen Gemeinden wurden sogenannte Schulstühle bestellt, die aus mehreren gewählten Mitgliedern bestanden und deren Aufgabe unter anderem die Wahl der Lehrer war. In Edelstal/Nemesvölgy war Vorsitzender dieses Gremiums der Ortspfarrer. Eine erste schriftliche Kunde über das Wirken eines Schulmeisters erhalten wir aus der kanonischen Visitation von 1680. Es handelt sich um Georg Naidl, einen Katholiken aus Kleinhöflein. 

Aus der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts sind Schulprotokolle vorhanden, aus welchen hervorgeht, wie viele Kinder die Schule hätten besuchen sollen und wie viele es wirklich taten. 

1902/03
Die staatliche Grundschule von Nemesvölgy war eine auf Wein und Obstbau ausgerichteten Wirtschaftsschule geführt von Johann Moser. 

Schulhäuser von Edelstal: 
Im 18. Jahrhundert fand im Söllnerhäuschen (Haas Schuster Haus-heute Siedlung 34) ein erster gemeinsamer Unterricht statt. Ca. 1850 zog man zunächst für einige Jahre in das Haus Hauptstraße 34. 
1855 übersiedelte man in die heutige Hauptstraße 27, das einen größeren Raum zur Verfügung hatte. 
Als 1868 die allgemeine Schulpflicht eingeführt wurde erwies sich die bisherige Schule als zu klein, sodass sich ein Neubau aufdrängte. 30 Jahre geschah nichts, da die Gemeinde sehr arm war. Am 29.04.1897 wurde die r.k. Schule in eine staatliche Schule umgewandelt. Auf die Initiative von Oberlehrer Johann Moser wurde 1903/04 am Orteingang von Edelstal (heute Badstraße 4-Bauhof) ein neues Schulgebäude errichtet. 

Seit dieser Zeit bis zur Übersiedlung in die Marktgemeinde Kittsee – 1973 unterrichteten meistens zwei Lehrkräfte in dieser Schule. 

Lehrer in Edelstal:

Georg Adam List 1755-1844: 

Er war der Großvater des berühmten Musikers Franz Liszt. Mit 19 Jahren erhielt Georg Adam List die Lehrstelle in Edelstal. Über die elfjährige Tätigkeit Lists als Ludimagister und Notar in der Gemeinde Edelstal gibt es nur wenige Aufzeichnungen. Zu den Aufgaben eines Schulmeisters gehörten die Mitgestaltung der Messe als Kantor und die Führung der Gemeindekassa und die Schreibarbeiten für den Richter. Während seines Wirkens in Edelstal wurden dem Ehepaar List sieben Kinder geboren; als zweites der Sohn Adam, der Vater von Franz Liszt.  

1786 verließ er Edelstal und ging nach Kittsee, wo er mehr verdiente.  

Johann Moser 1889-1924: 

Errichtung des neuen Schulgebäudes, welches 1904 feierlich als ungarische Staatschule eingeweiht wurde. Neben seiner Unterrichtstätigkeit unterstützte er als Notär die Gemeinde auf verschiedensten Gebieten. Gründung der Feuerwehr im Jahre 1889, nach Ende des ersten Weltkrieges forderte er vom Gemeinderat, das „Bründlwasser“ für die Bevölkerung von Edelstal sinnvoll zu nutzen. Als Pensionist konnte er noch den Ausbau des Heilbades miterleben. Schuldirektor Johann Moser blieb in Edelstal und wurde am 17.04.1938 in einem Ehrengrab beigesetzt. 

Ernst Friedrich 1933 – 1949 

Er wird als gütiger und bescheidenere Mensch gesehen, der stets darauf bedacht war seinen Schülern das für das spätere Leben notwendige „Rüstzeug“ mitzugeben. Ab 1941 hat er Kinder im Dorf alleine unterrichtet. Pfarrer Lammers und ihm war es zu verdanken, dass die politischen Anfeindungen in Edelstal im Vergleich zu denen in anderen Dörfern unbedeutend bleiben.  

 Die letzte Schulleiterin in Edelstal war Maria Poandl 1962-1973. 

 Auf Beschluss der Bgld. Landesregierung wurden im Jahr 1973 die Gemeinde Edelstal und Kittsee zusammengelegt. Am 01.09.1973 wurde die seit 1969 von Fr. Dir. Poandl einklassig geführte Volksschule in Kittsee einverleibt. Das Schulhaus in Edelstal wurde umgebaut. Aus der Schulleiterwohnung wurde ein 3. Klassenzimmer gemacht und 3 Jahre von 3 Klassen der Hauptschule Kittsee benützt, bis es im Jahr 2002 dem neuen Bauhof weichen musste.