bei einer Hochzeit
Eine Hochzeit war ein großes Ereignis und vor allem Anlaß
zum „Austausch“ oder auch Tratsch genannt
Und wieder findet man dazu Geschichten im Buch von Erika Fuhrmann .
Wenn die eigentliche Hochzeitsfeier und das Essen vorbei war, wurde aufgespielt. Das Brautpaar und seine Gäste schwangen das Tanzbein. Aber was war mit denen, die nicht eingeladen waren?
„Die Weiwa und die Mentscha aus`n Dorf san EUSCHAUN keimma. Ba die Feinsta san die Virhangl af`d Seitn zaht woun, das die Euschauwewa oills genau sehn.“
Und das Geschehen dem Fest wurde natürlich gemeinsam kommentiert. Das ging in etwa so:
“ Host hiaz des g`sehn? Wie meu Nachbarin mit iharn Oltn tanzt? Wia sa se draht. Heut hot`s nit Kreizweh oda hinichi Haxn.“
“ Durt schauts hin – Huawarin, a sou a dirrs Gstöll – wia Weustecka, hint nix und voraun nix. Do kaun sa si nau so an scheins Kload af`s G`stöll hänga wirds nit scheina.“
Man kann gut erkennen – früher wie heute: die gleichen Themen:-)
Auch der Herr Huber kam nicht so gut davon: “ Owa dafia wird ihr Olta oiwü blada. Die Hosn bring a jo goar nimma zui und ban Heimad springa scha die Knepf davaun.“
Um die Eunischweiwa ein wenig abzulenken, ließ das Brautpaar Krapfen und Wein hinausbringen. Damit auch sie etwas von der Hochzeit hatten. Ausser der Freude am „kommentieren“. So gestärkt ging es weiter. Und es entging ihnen nichts.
“ I moun, dou faungt a jungi Liab an. In Houfa Baua sei Bui schmiert um die Schuista Liesl….Nitgoar, dass a`mit die Augn scha frißt.“
„Uije, waun des da alte Houfa inne wird, is glei aus. Da Franzl muiß a reichs Mensch heiratn, die wos vü Göd und Grund hat. Die Liesl bringt nix mit , wia a scheins Gsicht.“
So wurde alles besprochen, nie böse gemeint, aber die Abwechslung nutzend.
Oft san`z`friedn huamgaunga und haum sie af die nächste Hochzeit g`freit.
Berichtet Erika Fuhrmann von früheren Hochzeitsfesten.