auf die Trauben aufpassen
Hier die Vorstellung eines speziellen Berufes
Trauben waren bis in die 1970 ein besonders wertvolles Gut. Mit Beginn der Reife bis hin zur Ernte waren die Weingärten geschlossen und wurden bewacht. Diebstahl von Trauben unterlag einer strengen Bestrafung. Um den Traubendieben vorzubeugen, stellte man sogenannte Weingartenhüter – oder auch Hiarta – ein.
Bereits um 1340 wurden in der Wachau erstmals Weingartenhüter erwähnt. Ihre Dienstvorschrift, die Hüterordnung, wiesen detaillierte, strenge Vorschriften auf.
Bei der Auswahl der Weingartenhüter achtete man sehr darauf, dass es sich um „ehrenwerte“ Männer handelte. Vorausgesetzt wurden auch Kenntnisse im Weinberg und gute körperliche Verfassung.
Auch Weiden mit seinen Weingärten bediente sich der Hüter.
Die Hiata mussten Tag und Nacht ihren Dienst versehen. Während ihrer Arbeitszeit – meist von Mitte August bis zur Weinlese – lebten sie in einfachen Hütten in den Weingärten. Diese Hütten waren in den Anfangszeiten gebaute einfache Unterkünfte. Später wurden sie durch feste Hütten abgelöst.
Die Wächter waren auch bewaffnet und erhielten beim Ergreifen eines Traubendiebes von vielen Dienstherren eine Prämie.
Die Hiata hatten über Jahrhunderte große Bedeutung. Anfang der 1970er-Jahre war der Wohlstand so weit fortgeschritten, dass das Beschützen der Weingärten vor Diebstahl überflüssig war. Eine Wende gab es in den 90er jahren des vorigen Jahrhunderts. Viele Weinbaugebiete besannen sich der alten Traditionen.
In vielen Gemeinden kommt der Hiata wieder zum Einsatz. In der modernen Form verschreckt er heute mit Pistolen und Platzpatronen die „Vogeldiebe“. Früher nutzte man dazu Holzrätschen oder Peitschen. Die Hiata erhalten dafür eine spezielle Erlaubnis des jeweiligen Bürgermeisters zum Tragen der Waffe. Geändert hat sich auch die Bezeichnung heute heißen die Weingartenwächter Landeskulturwachen .